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Der Pfandring: Entstanden in einem Semesterprojekt, realisiert in mittlerweile über 100 deutschen Städten

„Für ein sauberes Köln“: Der Slogan der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) war zugleich der Titel des Designprojektes, das Elmar Sander als Dozent und Projektkoordinator gemeinsam mit Studierenden der ecosign-Akademie und der AWB durchführte. Der wohl prominenteste Entwurf aus dem Semesterprojekt heißt Pfandring und stammt von Paul Ketz — damals vielversprechender Student im 6. Semester, heute international erfolgreicher Produktdesigner.

Jede Partymeile, jede Großstadt kennt das Problem: Aus Bequemlichkeit werden Pfandflaschen und -dosen nicht zurückgebracht, sondern in städtischen Mülleimern entsorgt. Menschen sammeln diese Pfandflaschen, um sich ein Zubrot zu verdienen. Wohlmeinende Zeitgenossen werfen ihre leeren Flaschen daher oft nicht mehr in Mülleimer, sondern stellen sie daneben oder darauf. Fällt die Flasche jedoch von der schmalen Oberseite des Mülleimers herunter, ist der Schaden und Reinigungsaufwand durch die Scherben groß. Der Pfandring löst das Problem der Flaschen auf eine geschickte und einfach erweiterbare Weise. Mit seiner Hilfe können Passanten ihr Pfand so abstellen, dass es weder entsorgt — und somit aus dem Recycling-Kreislauf ausscheidet — noch mühsam herausgesucht werden muss. Er vermeidet Reinigungs- und Entsorgungsaufwand durch zerbrochene oder in Restmüll gemischte Flaschen und ist daher sowohl unter ökologischen, als auch unter sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten innovativ und zu konstruktiver Debatte anregend.

Sowohl Rundfunk (z.B. WDR5 und Deutschlandfunk) als auch Fernsehen (z.B. Center TV), Magazine und Zeitungen berichteten bereits über den Pfandring, in mehreren deutschen und europäischen Großstädten wurde das mit dem Bundespreis ecodesign prämierte Projekt inzwischen realisiert.

Weitere Informationen: www.pfandring.de

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Fotos: Markus Diefenbacher (oben links); Paul Ketz.